Geschichtliches

Urkunde zur amtlichen Ersterwähnung der Stadt Lützen (rechts)
Übersetzung der Original-Urkunde Nr. 72 des Domstiftsarchivs Merseburg aus dem Lateinischen

Wir, Hoger der Jüngere von Vredeberc (Friedeburg), tun zur Kenntnis der Lebenden und zur Erinnerung der Künftigen allen kund und bezeugen mit der vorliegenden Urkunde, dass die unten aufgeführten Güter, nämlich der Stadt Lützen (civitas Lucin) mit ihrem Zubehör, wie sie der ehrwürdige Herr Friedrich, Bischof zu Merseburg, besser hat, und Einkünfte von 4 Mark in Zseseme (Zöschen) und Einkünfte von 5 Mark in Dolzk (Dölzig), von dem bereits genannten Herrn Bischof und der Merseburger Kirche erhalten haben und besitzen sollen unter der Bedingung, dass es uns frei stehe, den Nießbrauch und die Verfügung ebendieser Güter zu haben Zeit unseres Lebens unter der Voraussetzung, dass wir diese Güter weder im Ganzen noch teilweise (an jemanden) verlehnen, verkaufen, vertauschen, noch auf sonstige Art der Veräußerung der Merseburger Kirche entreißen dürfen. Falls uns aber, wenn Gott seinen gnädigen Beistand nicht versagt, ein oder mehrere eheleibliche Erben zuteil werden sollten, so sollen die vorgenannten Güter als Lehen auf sie übergeben, und sie sollen der Merseburger Kirche und dem Herrn Bischof - der zu dieser Zeit sein wird - wie es üblich ist, den erforderlichen Treueid leisten. Zur Erinnerung an dieses Abkommen haben wir die vorliegende durch Anhänge unseres Siegels bekräftigen lassen. Gegeben zu Merseburg, Anno domini 1269, am 9. Juni.

25 beispielhafte Meilensteine der über 750-jährigen Geschichte der heutigen Stadt

1269, 9. Juni      urkundliche Ersterwähnung Lützens als civitas Lucin
1282, 14. Mai     durch Tauschvertrag zwischen dem späteren römisch-deutschen König Rudolf I. von Habsburg und dem Merseburger Bischof Friedrich I. von Torgau gehört Lützen zum Hochstift Merseburg, dem weltlichen Teil der Bischöfe von Merseburg

1513                   Weihung der Stadtkirche St. Viti

um 1540             Renovierung des Lützener Schlosses durch den Merseburger Bischof Sigismund von Lindenau

1542, 10. Dez.    erster evangelischer Gottesdienst, Einführung der Reformation

1561                    Lützen gehört zum Kurfürstentum Sachsen

1632, 6. Nov.      Schlacht bei Lützen,  Sieg und Tod des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf

1657/63              Lützen gehört zum Fürsten-, dann Herzogtum Sachsen-Merseburg

1738                    Lützen gehört erneut zum Kurfürstentum Sachsen

1763 29.1.          im heutigen OT Poserna wird Johann Gottfried Seume (1763-1810) geboren

1757                    im heutigen OT Dehlitz (Saale) trifft Preußenkönig Friedrich II. Vorbereitungen für die Schlacht bei Roßbach

1813, 2. Mai       Schlacht bei Großgörschen, Sieg Napoleons I.

1816                    Lützen gehört zum Kreis Merseburg, preußische Provinz Sachsen

1844, 15. Okt.    im heutigen OT Röcken wird Friedrich Nietzsche (1844-1900) geboren

1872                    Sangerhäuser Aktien-Maschinenfabrik richtet Zuckerfabrik ein (nach 1990 stillgelegt und abgerissen)

Mitte 19. Jh.      Hermann Götze begründet mit seiner "Fabrik ätherische Öle Götze" die Fenchelproduktion

1897                    Eisenbahnanschluss (1997 stillgelegt)

1952                    Lützen im Kreis Weißenfels, Bezirk Halle

1973                    Eingemeindung von Meuchen

1990                    Lützen im Landkreis Weißenfels, Land Sachsen-Anhalt

2007                    Lützen im Burgenlandkreis, Land Sachsen-Anhalt

2009                    Eingemeindung von Röcken

2010                    Zusammenschluss mit Großgörschen, Muschwitz, Poserna, Rippach und Starsiedel

2011                    Eingemeindung von Dehlitz (Saale), Sössen und Zorbau

2024, 31. Okt.    Eröffnung des "Museum Lützen 1632"